Rechtsanwalt Paul Harris organisierte am 23. Februar 1905 in Chicago die erste Rotary – Zusammenkunft und damit wurde der erste Club gegründet.
Rotarys Motto lautet: „Service above Self“ – Selbstloses Dienen. Hierin findet der humanitäre Geist seinen Ausdruck, der die Mitglieder inspiriert. Die Freundschaft untereinander und die Zusammenarbeit in Projekten auf lokaler und internationaler Ebene prägen die rotarische Clubkultur.
Der weltweit erste Serviceclub, der Rotary Club von Chicago, wurde am 23. Februar 1905 durch Paul P. Harris gegründet. Harris war Rechtsanwalt und wollte in einem Berufsclub wieder jenen freundschaftlichen Geist aufleben lassen, den er in den kleinen Städten seiner Jugend gespürt hatte. Der Name Rotary entsttand aus der ursprünglichen Praxis, dass sich die Rotarier für ihre Meetings abwechselnd in den Büros der einzelnen Mitglieder einfanden.
In den nachfolgenden Jahren bis etwa 1915 breitete sich die Popularität von Rotary über ganz Amerika aus, und von San Francisco bis New York wurden dutzendweise neue Clubs gegründet. 1921, als sich bereits in sechs Kontinenten Clubs etabliert hatten, wurde für die weltweite Dachorganisation die Bezeichnung Rotary International (RI) eingeführt.
Da die Rotary Gemeinschaft stark wuchs, begann sich die rotarische Idee über die reinen Berufs- und Gesellschaftsinteressen der Clubmitglieder hinaus zu verbreiten und entwickeln. Rotarier begannen, ihre Mittel zu bündeln und ihre Kräfte dort dienlich einzubringen, wo andere Hilfe benötigten. Nichts drückt dieses Engagement von Rotary besser aus als sein Grundsatz: „Service above Self“ – selbstloses Dienen. Einige Zeit später fasste man all dies im weltberühmten Ethikcode, in der so genannten Vier-Fragen-Probe, zusammen; sie wurde in Hunderte von Sprachen übersetzt, und jeder Rotarier, jede Rotarierin kennt sie nicht nur, sondern denkt und handelt nach ihr.
Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Rotarier zunehmend in die Förderung der internationalen Verständigung unter den Völkern eingebunden. So 1945, wo 49 Rotarier die 29 Delegationen der UNO Charter Konferenz unterstützten. Rotary nimmt noch heute aktiv an UN-Aktivitäten teil, indem rotarische Beobachter an wichtige Verhandlung delegiert werden und indem die Vereinten Nationen in den rotarischen Publikationen ideelle Unterstützung geniessen.
RI’s enge Beziehung zur UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) basiert auf der Londoner Rotary Konferenz von 1943 zur Förderung des internationalen Kultur- und Erziehungsaustausches. In Anwesenheit von zahlreichen Erziehungsministern und Beobachtern aus aller Welt und unter dem Vorsitz von RI Past-President Peter Muster wurde die Konferenz zu einem der Auslöser der UNESCO-Gründung im Jahre 1946.
Der 1917 von Rotariern gegründete Stiftungsfond, um „in der Welt Gutes zu tun“, wurde 1928 zur Non-For-Profit-Organisation Rotary Foundation umbenannt. Der Tod von Paul Harris im Jahre 1947 löste eine unglaubliche Flut von Spenden zu seinen Ehren im Gesamtbetrag von rund 2 Mio. US-Dollars aus. Damit war der Grundstein zur Lancierung der ersten richtig grossen Ri-Programme gelegt. Heute spenden die RotarierInnen aus der ganzen Welt rund 80 Mio. US-Dollars jährlich und unterstützen damit eine breite Palette von Projekten im Bereich von Humanität, Erziehung und Ausbildung, die allesamt Hoffnung bringen und die internationale Völkerverständigung fördern.
1985 auferlegte sich Rotary die historische Verpflichtung, alle Kinder dieser Welt gegen Polio (Kinderlähmung) zu schutzimpfen. In diesem bisher grössten rotarischen Programm PolioPlus arbeitet Rotary partnerschaftlich sowohl mit Landesregierungen als auch gleichzeitig mit Nichtregierungs-Organisationen zusammen. Bis heute konnten so über eine Milliarde (!) Kinder gegen Polio geimpft werden. 2005, wenn unsere Welt anerkannt polio-frei ist, wird Rotary rund eine halbe Milliarde Dollars für dieses Ziel gespendet haben.
Jetzt, nach dem Millenniumswechsel und am Anfang des 21. Jahrhunderts richtet sich Rotary aus auf die veränderten Herausforderungen, welche an die Gesellschaft gestellt werden. Die Hilfsprojekte von Rotary orientieren sich an den neuen Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft: Umweltprobleme, Analphabetentum, Welthunger und Jugendverwahrlosung.
Da richtigerweise Frauen in praktisch allen Bereichen mehr und mehr Führungsfunktionen übernommen haben und übernehmen, werden auch sie seit 1989 in der Rotary-Gemeinschaft aufgenommen. Heute bereichern knapp 100’000 Rotarierinnen das Clubleben.
Nach dem Fall der Berliner Mauer und der Auflösung der Sowjetunion wurden in ganz Zentral und Osteuropa zahlreiche Rotary Clubs neu oder wieder gegründet. Heute gibt es über 31’000 Rotary Clubs mit über 1,3 Millionen RotarierInnen in 166 Ländern.